Geschichte der Gösser Bierklinik Die Gösser Bierklinik befindet sich im ältesten Teil von Wien. Als Wien noch ein befestigtes Römerlager war und Vindobona hieß, war diese Gegend bereits besiedelt. Alten Überlieferungen zufolge stand auch dieses Haus schon damals. Urkundlich wird das Haus erstmals im Jahr 1406 "under den pheilsniczern gegen der geistlichen Herren von Mauerbach über" erwähnt. Es wurde als das ehemalige Eigentum des verstorbenen Niklas des Valich bezeichnet. Die nächste Erwähnung datiert um das Jahr 1566. Zu dieser Zeit war das Haus im Besitz des Schusters Hans Präntlin. Damals entstand auch der Hausname "Zum güldenen Drachen". Woher dieser Name stammt, ist im Laufe der Jahrhunderte in Vergessenheit geraten. Das Hauszeichen, einen goldenen Drachen, sehen Sie über dem Eingang. Der nächste Abschnitt in der wechselvollen Geschichte dieses Hauses beginnt mit dem Ende der zweiten Türkenbelagerung. Johann Steindl, Innerer Stadtrat und Spitaldirektor, hatte sich bei der Verteidigung der Stadt Wien so tapfer geschlagen, daß ihm im Jahr 1683 das Haus als Belohnung zum Geschenk gemacht wurde. Seit dieser Zeit wird das Haus auch "Zum Steindl" genannt. Johann Steindl eröffnete im Haus ein Gasthaus, das seither ohne Unterbrechung weitergeführt wurde. Es ist also eines der ältesten Gasthäuser Wiens. Im Jahre 1700 wurde das Lokal vom kaiserlichen Stadt- und Landgerichtsbeisitzer Johann Stephan Grundl übernommen, der es 1725 an das Stift Mauerbach abtrat. 1770 wechselte das Haus erneut den Besitzer - Georg Strohmeyer erwarb das Gasthaus. Die weiteren Besitzer waren die Gemeinde Wien (ab 1784), Mathias Reiterer (1790), Barbara Schmiedel (1830), die Erben des Josef Zwickhl (1849) und Anton Polan (1896). Seit 1924 ist das Haus im Besitz der Gösser Brauerei AG. 1924 wurde das Lokal an Otto Petter, 1926 an Hans Stiedl verpachtet. Die Familie Stiedl führte es über zwei Generationen bis zum Jahr 1987. Seit 1988 führt Hieronymus Kos die Gaststätte - nach gründlicher, aber behutsamer Renovierung - ganz im Stil und in der Tradition der Brauerei Göss. Im Sommer 2000 erfuhr die Gösser Bierklinik neuerliche verbessernde Umbauten bzw. Instandsetzungen zugunsten der besonderen Atmosphäre des Hauses und ihrem früheren Aussehen. Es wurden die Räume zueinander geöffnet und die Halle wieder zum Innenhof inszeniert, in dem Sie Ihr Bier quasi im Freien genießen können, ohne jedoch den Wetterunbilden ausgesetzt zu sein. Möglich wurde dieser Effekt durch den Einsatz einer hochmodernen, computergesteuerten Lichtdecke. Die Sandsteintreppe führt nun in’s Restaurant "Steindlzimmer" - der Gaststube von 1683, aus der Sie den "Marktplatz", von zwei Balkonen aus, überblicken können.
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